Die extrem trockenen und heißen Jahre 2018 und 2019 haben unserem heimischen Wald extrem zugesetzt. Vor allem die Fichte ist durch die rasante Massenvermehrung des Borkenkäfers (Buchdrucker und Kupferstecher) großflächig im gesamten Stadtwald Neu-Anspachs abgestorben. Auch Buchen, Eichen und Lärchen zeigen erste Anzeichen von Schäden.
Borkenkäfer fressen sich durch die Rinde der Fichte. Nach der Begattung bohren die Weibchen einen vertikalen Gang, in dem sie bis zu 100 Eier ablegen. Die Borkenkäferlarven fressen sich während ihrer Reifung seitlich von diesem vertikalen Gang voran. Dabei zerstören sie die Leitungsbahnen der Fichten, sodass kein Wasser von der Wurzel in die Krone geleitet werden kann und die Assimilate, die bei der Photosynthese entstehen, nicht mehr von der Krone in die Wurzel transportiert werden können.
Die Larven entwickeln sich innerhalb von 6 bis 10 Wochen zu fetigen, flugfähigen Käfern. Diese fliegen aus und befallen die nächsten Fichten. Ein einziger Käfer kann so innerhalb eines Jahres bis zu 100.000 Nachkommen haben.
Bei günstigen Witterungsverhältnissen können Fichten die Käfer mit Harzfluss vom Einbohren abhalten, doch durch die lang anhaltende Hitze der letzten Jahre hatten die Fichten keinerlei Widerstandskraft. Die geschädigten und abgestorbenen Fichten mussten gefällt, über 40.000 Festmeter Schadholz mussten aufgearbeitet werden. Der normale, nachhaltige Einschlag bei der Fichte beträgt im Neu-Anspacher Wald 3.500 – 4.000 Festmeter pro Jahr. Es entstanden Freiflächen von über 120 Hektar.